Die mechanische Uhr ist prinzipiell ein Kleinstgetriebe mit enormen Ansprüchen an Haltbarkeit, Verlässlichkeit und Genauigkeit.
Ihre Räder legen meistens viele zig-tausend Kilometer zurück bevor endlich eine Reinigung und ein neues Tröpfchen Öl wieder die erforderliche Schmierung übernehmen.
In annähernd sechs Jahrhunderten haben viele tausend hochqualifizierte Uhrmacher in verschiedenen Ländern unterschiedlichste Konstruktionen und eine unvorstellbar große Zahl technischer Überlegungen und Konstruktionen hervor gebracht.
Wenn eine Uhr eine Fehlfunktion zeigt, liegt es meist an mangelnder Pflege und trocken gelaufenen Lagerstellen, ein Schaden ist bereits eingetreten.
Ein komplettes Zerlegen und sorgsames Nacharbeiten der beschädigten Stellen nimmt in der Regel viele Stunden in Anspruch, aber das Ergebnis lohnt sich.
Das Räderwerk muss vom ersten zum letzten Rad zu Rad eine gewisse Kraft übertragen um das Pendel bewegen zu können.
Hierbei spielt das Übersetzungsverhältnis eine Rolle. Jedes nachfolgende Rad dreht sich um ein vielfaches schneller als das antreibende, die wirkende Kraft verringert sich dabei proportional.
So reduziert sich z.B. die Antriebskraft eines 4 KG Gewichtes bei einer Standuhr auf rund 2 – 2,5 Gramm an der Spitze des Ankerradzahnes um das Pendel anzutreiben.
Wenn hier durch Verschleiß und fehlende Schmierung an jedem Lager noch ein wenig Kraft verloren geht, bleibt die Uhr stehen oder schlägt nicht mehr.
„Aber gestern ging sie noch“ höre ich oft. Eine Uhr hat da nicht viele Möglichkeiten. Sie geht am Ende nicht etwa auf einmal halb so langsam, da die Genauigkeit hauptsächlich von der Länge des Pendels abhängt. Entweder sie geht oder sie geht nicht. Die Tatsache dass sie noch geht, heißt aber nicht, dass sie auch in Ordnung geschweige denn in gutem Zustand ist.
Bei der Reparatur, welche hier stets sehr gewissenhaft und sorgfältig ausgeführt wird, werden alle betroffenen Stellen, die sich über Jahre oder Jahrzehnte aneinander gerieben und aufgeworfen haben, nachgearbeitet und wieder in einen als neuwertig zu bezeichnenden Zustand gebracht.
Erst dann kann die Stelle mit frischem Uhren-Öl oder Fett geschmiert werden.
Abschließend erfolgt ein Probe- und Regulagelauf der meist zwischen einer und vier Wochen liegt.
Danach ist Ihre Uhr bestens wiederhergestellt und abholbereit oder zur Auslieferung bereit.